LdL / Online Austausch 3.4.24

 Lernen durch Lehren (LdL):

 Ein Paradigmenwechsel in der Bildung

Ich hatte heute einen Austausch online zum Thema “Lernen durch Lehren”, mit Jean-Pol Martin, dem Gründer von LdL, Simon Kolbe (Dozent), Lutz Becker (Dozent) und Jenny Knellesen (Lehrerausbildung / Berufsbildung). Die Veranstaltung wurde von Jenny initiiert (https://www.linkedin.com/posts/jennifer-knellesen-b0084714_hochschule-lehrerbildung-lernkultur-activity-7180990394086649856-l4d5?utm_source=share&utm_medium=member_ios)


Wir diskutierten die Herausforderungen, die der Implementierung von LdL in der Hochschulbildung im Weg stehen. Die starren, alten Strukturen der Universitäten, ein überholtes Mindset bezüglich des Lernens und die veraltete Haltung vieler Dozenten wurden als Hindernisse identifiziert. Doch Jammern bringt uns nicht weiter; wir wollen ins Tun kommen.


In einer Welt, die sich ständig verändert, ist es unerlässlich, dass auch unsere Bildungssysteme sich weiterentwickeln. Die Methode “Lernen durch Lehren” (LdL), entwickelt von Jean-Pol Martin, bietet einen innovativen Ansatz, der die traditionellen Bildungsstrukturen herausfordert und das Potenzial hat, das Lernen an Hochschulen zu revolutionieren.


Die Grundpfeiler von LdL


LdL basiert auf einem anthropologischen Konzept, das sechs Grundbedürfnisse identifiziert, die, wenn erfüllt, zu einem glücklicheren Leben führen. An der Spitze dieser Bedürfnisse steht das Denken, denn es ist das Denken, das uns Menschen einzigartig macht und uns ermöglicht, über unsere Existenz hinaus zu wachsen. Es ist das Bedürfnis Nr. 1, weil es uns nicht nur ermöglicht, Wissen zu erwerben, sondern auch, dieses Wissen zu reflektieren und anzuwenden, was wiederum zu einem tieferen Glücksempfinden führt.


Die neurologische Komponente von LdL ergänzt dieses Konzept, indem sie berücksichtigt, was unser Gehirn benötigt, um effektiv lernen und gleichzeitig Glück empfinden zu können. Eine Umgebung, die Freiheit in der Gestaltung (Kreativität) zulässt und eine Kultur, die Fehler als Teil des Lernprozesses akzeptiert, sind entscheidend für diese Art des Lernens. Denn wenn wir frei sind, unsere Gedanken zu erkunden und aus unseren Fehlern zu lernen, erreichen wir nicht nur akademische, sondern auch persönliche Erfüllung.


Die Universalität von LdL

Ein weiterer zentraler Aspekt von LdL ist seine Universalität. Unabhängig von Themen, Alter oder Nationalität ermöglicht LdL jedem Individuum, Teil des Lernprozesses zu sein. Die Haltung der Lernenden und Lehrenden spielt dabei eine entscheidende Rolle. Es geht darum, Kompetenzen für selbstständiges und lebenslanges Lernen zu entwickeln.




Das ‘Wir’ im Mittelpunkt

LdL betont die Wichtigkeit des kollektiven Lernens: “Ich + Du = Wir”. Dieser Ansatz fördert nicht nur individuelles Wachstum, sondern auch soziale Kompetenzen und Gemeinschaftsgefühl.


Die 4 Ks

Die vier Ks – Kreativität, Kritisches Denken, Kommunikation und Kooperation – sind automatisch in den LdL-Prozess integriert. Sie sind nicht nur Bildungsziele, sondern auch Mittel zum Zweck, um ein tieferes und bedeutungsvolleres Lernen zu ermöglichen.


Fazit

LdL stellt eine transformative Kraft dar, die das Potenzial hat, die starren Strukturen der Hochschulbildung aufzubrechen. Es ist ein Weg, nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern auch ein glücklicheres und erfüllteres Leben zu fördern. Die Herausforderungen bei der Implementierung von LdL in der Hochschule sind zwar nicht zu unterschätzen, aber der erste Schritt ist, ins Tun zu kommen und die Möglichkeiten dieses Ansatzes zu erkunden.


Ihr Weg zu einem neuen Lernerlebnis

🎯Wie könnte LdL Ihr Lernen bereichern? Nehmen Sie die Herausforderung an, gestalten Sie Ihre Bildung neu und teilen Sie Ihre Entdeckungen.

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