LdL, NMR und Handyverbot ?

Meine Haltung gegen ein Handyverbot in der Schule lässt sich durch die Konzepte Lernen durch Lehren (LdL) und die Neuen Menschenrechte (NMR) von Jean-Pol Martin erklären. Beide Ansätze bieten eine fundierte Grundlage, um zu zeigen, warum ich Handlungsfähigkeit, Partizipation und kritisches Denken über Verbote stelle.

Die Neuen Menschenrechte: Bedürfnisse als Grundlage

Die Neuen Menschenrechte basieren auf sechs Grundbedürfnissen, die ich in meinem Unterricht bewusst berücksichtige:
1. Denken: Schüler:innen lernen, Medieninhalte kritisch zu hinterfragen, Algorithmen zu verstehen und ihre eigene Nutzung zu reflektieren.
2. Gesundheit: Ein bewusster Umgang mit digitalen Medien schützt vor Übernutzung und fördert mentale Balance.
3. Sicherheit: Durch digitale Kompetenz lernen Schüler:innen, Risiken wie Cybermobbing oder Datenmissbrauch zu erkennen und sich davor zu schützen.
4. Soziale Einbindung: Handys sind Teil der sozialen Welt der Schüler:innen. Im Unterricht reflektieren wir respektvolle Kommunikation und den Umgang in Netzwerken.
5. Selbstverwirklichung/Partizipation: Projekte wie DigitalSchoolStory ermöglichen es Schüler:innen, Inhalte kreativ zu gestalten und Verantwortung für ihren Lernprozess zu übernehmen.
6. Sinn: Wir hinterfragen gemeinsam, warum Apps uns anziehen und wie wir unsere Zeit sinnvoll nutzen können.
Ein Handyverbot würde diese Bedürfnisse unterdrücken, statt sie zu fördern.

Lernen durch Lehren: Verantwortung und Mitgestaltung

Das Konzept Lernen durch Lehren (LdL) ergänzt diesen Ansatz perfekt: Schüler:innen übernehmen Verantwortung für ihren Lernprozess, indem sie Inhalte selbst erarbeiten, präsentieren und an andere weitergeben. Sie werden zu aktiven Gestalter:innen ihres Lernens – sei es bei der Recherche oder bei der Analyse von Medieninhalten.
Durch die Integration von Handys können sie nicht nur Wissen erwerben, sondern auch Schlüsselkompetenzen wie kritisches Denken, Teamarbeit und Selbstorganisation entwickeln.

🌉Die Brücke zwischen beiden Konzepten
Beide Ansätze – NMR und LdL – fördern Selbstwirksamkeit und Eigenverantwortung. Sie zeigen mir, dass Bildung mehr sein muss als reine Wissensvermittlung: Sie muss junge Menschen befähigen, aktiv an ihrer eigenen Bildung mitzuwirken und digitale Herausforderungen zu meistern.

🪢 Ein Handyverbot würde diese Prinzipien untergraben. Stattdessen setze ich auf Integration: Handys als Werkzeuge für kritisches Denken, Partizipation und Kreativität – für eine Schule, die junge Menschen auf eine digitale Zukunft vorbereitet.