Erste Schulaufgabe mit KI-Unterstützung

 Deutsch, 6. Klasse / Realschule

Erste Eindrücke aus der Korrektur von KI-gestützten Klassenarbeiten

Ich





habe inzwischen 13 von 30 Arbeiten korrigiert, die erstmals mit KI-Unterstützung geschrieben wurden – und möchte meine ersten Beobachtungen teilen.

Mir sind dabei drei typische Arbeitsweisen im Umgang mit der KI aufgefallen:


1. Die Strategischen: Schülerinnen und Schüler, die klare, präzise Prompts formulieren und meist nur gezielte Tipps von der KI einholen. Diese Ergebnisse werden kritisch reflektiert und die Texte anschließend verbessert.

2. Die Unreflektierten: Einige geben keinen Prompt ein, sondern lassen die KI einfach über den eigenen Text laufen und übernehmen die Vorschläge oft ohne weitere Überprüfung.

3. Die Überforderten: Andere nutzen einen einzigen Prompt, der alles auf einmal überprüfen soll. Die Reflexion fällt ihnen schwer, und sie sind häufig überfordert, die KI-Tipps sinnvoll anzupassen oder zu verbessern.


📑Besonders positiv fällt mir die Dokumentation der KI-Nutzung auf: Die meisten Schülerinnen und Schüler markieren im Text genau die Stellen, an denen sie KI-Tipps eingebaut haben. Von 13 bisher korrigierten Arbeiten hat nur ein Schüler bei der Dokumentation nicht ehrlich gearbeitet – da ich zudem Zugriff auf die KI-Chats fobizz  habe, kann ich das gut nachvollziehen.

🙈Eine kleine Herausforderung bleibt die fehlerfreie Übernahme der KI-Korrekturen, insbesondere bei Rechtschreibung und Kommasetzung. Hier hapert es bei einigen noch.

🫶Insgesamt ist es spannend zu beobachten, wie unterschiedlich die Lernprozesse mit KI verlaufen – ich bin sehr gespannt! 


Reflexion zur Klassenarbeit der 6c nach der erfolgreichen Korrektur 

In unserer Klassenarbeit verfassten die Schüler der 6c zunächst einen Brief mit 📝. Anschließend nutzten sie den KI-Chat von fobizz um gezielt Feedback zu Ausdruck, Satzbau, Zeichensetzung und Rechtschreibung zu erhalten und ihre Texte zu überarbeiten.


🌱 Warum konnten sich manche Schüler wirklich verbessern?

Erfolgreich waren vor allem diejenigen, die ihren ersten Entwurf sorgfältig auf typische Schwächen hin untersuchten: Wiederholungen, unklare Formulierungen, Satzanfänge, fehlende Kommata oder Großschreibung höflicher Pronomen. Diese Schüler markierten ihre Fehler farbig – wie in der Aufgabenstellung gefordert – und konnten dadurch präzisere Fragen an die KI formulieren. Das führte zu klaren, hilfreichen Rückmeldungen, wo sie die KI gezielt einsetzen konnten. 

🫶 Einige Schüler haben mehr Eigeninitiative gezeigt, insbesondere diejenigen, die in Bezug auf Satzbau, Rechtschreibung und Ausdruck eher schwach waren. Diese Schüler konnten ihre inhaltlichen Stärken besser zur Geltung bringen, da sie ihre Schwächen dank der KI-Unterstützung ausgleichen konnten.

🌱Welche konkreten Maßnahmen zeigten Wirkung?

Der Arbeitsprozess war bewusst kleinschrittig gestaltet: 1. Brief verfassen, 2. Selbstkorrektur mit farbigen Markierungen, 3. KI-Unterstützung, 4. Endversion. Schüler, die sich an diese Struktur hielten und einzelne Textstellen oder Sätze gezielt überprüften, konnten die Rückmeldungen besser reflektieren und umsetzen. Im Gegensatz dazu waren Schüler, die ihren gesamten Text auf einmal in die KI eingaben, oft überfordert und konnten weder ihre Fragen noch die Antworten dokumentieren oder sinnvoll nutzen.

🌱Wie beeinflusste die Struktur den Lernprozess?

Die klaren Phasen gaben den Schülern Sicherheit und Orientierung. Innerhalb der Struktur war jedoch auch Freiraum, was zeigte, dass eine Balance zwischen Orientierung und Flexibilität wichtig ist. Checklisten und Bewertungsbögen wurden den Schülern bereits vor der Arbeit ausgeteilt und gemeinsam besprochen. Diese Transparenz half den meisten, die Anforderungen besser zu verstehen und selbstbewusst an die Aufgabe heranzugehen.

⏰Ein Aspekt, der noch optimiert werden kann, ist das Zeitmanagement: Die geplanten 80 Minuten reichten bei manchen nicht aus, sodass wir die 20-minütige Pause nach der Arbeit nutzten, um die Texte fertigzustellen.

🪴Die Kombination aus einer klaren, strukturierten Vorgehensweise, gezielter Selbstreflexion und sinnvoll eingesetzter KI-Unterstützung kann den Lernprozess deutlich verbessern – vorausgesetzt, die Schüler nutzen die Tools aktiv und reflektiert. Besonders die Selbstkorrektur mit farbigen Markierungen hat sich als besonders wirkungsvoll erwiesen.

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